Benjamin Helmy, Solothurn

Student, Wirtschaft und Informatik

Kleiderkonsum ohne schlechtes Gewissen

«Ich bin kein Umweltfreak», bekennt Benjamin Helmy. Trotzdem engagiert sich der Wirtschaftsstudent mit zwei Kollegen für ökologisch und fair hergestellte Kleider. Gemeinsam haben sie Ende 2017 die Textilmarke «Brave» gegründet und betreiben seither einen Online-Shop für T-Shirts und Kapuzenpullis, die aus hundert Prozent Bio-Baumwolle bestehen, und den Stempel «Fairtrade» tragen. «Angetrieben hat mich in erster Linie ein wirtschaftlicher Aspekt», gesteht er, «ich wollte lernen, wie man ein Geschäft aufbaut, welche Investitionen anfallen – aber auch, wie sich der Produktepreis berechnen lässt, so dass er unsere Kosten deckt und für die Kunden attraktiv bleibt.»

Nicht zufällig hat er mit seinen Freunden ein Projekt in der Textilbranche gewählt. Denn obwohl für ihn nachhaltiges Handeln nicht in jedem Fall höchste Priorität geniesst, hat er sich auf Grund von Zeitungsnachrichten über Kinderarbeit, über Pestizid in Baumwollfasern und den klimaschädlichen CO2-Ausstoss bei der Textilherstellung schon öfters um ökologische Klamotten bemüht: «Es ist aber nicht einfach, solche Kleider zu finden, die modisch sind und die meinen knappen Geldbeutel nicht zu sehr belasten. 120 Franken für einen Kapuzenpulli liegen nämlich einfach nicht drin.»

Dass die Jugendlichen die «Brave»-Collection heute zu einem günstigeren Preis anbieten können, ist nicht selbstverständlich: «Wir können den Lagerraum unentgeltlich nutzen, sammeln als Verpackungsmaterial Second-Hand-Schachteln, verzichten auf zusätzliche Plastikverpackungen, erledigen alle Arbeiten selbständig und werben nur sehr ausgewählt.»

Benjamin Helmy hat dank dem Projekt viel gelernt – auch in Sachen Umwelt und Klima: «Ich bin stolz, dass wir Produkte verkaufen, bei denen der sorgsame Umgang mit Ressourcen in allen Bereichen im Zentrum steht.»

2018