Michael Kämpf, Zollikofen

Student, FHNW Olten

Kleider machen Leute - Leute machen Kleider

Wissen Sie, dass die Herstellung eines T-Shirt bis zu 20'000 Liter Wasser benötigt und dass ein Shirt oft mehr als 25'000 Kilometer unterwegs ist, bis es im Laden bereit zum Verkauf hängt?

Unglaublich! Um diese Aussage zu prüfen, habe ich nachgeforscht: Woher kommt mein T-Shirt? Was verursacht seine Herstellung? Wer sind die Leute, die unsere Kleidung machen?

Wer sich mit der Textilbranche auseinandersetzt und darin Nachhaltigkeit sucht, ist rasch ernüchtert. Häufig entstehen bereits auf Äckern Umweltschäden. Aber auch bei Verarbeitung, Verpackung, Handel und Vertrieb werden Ressourcen verschwendet und giftige oder klimaschädigende Stoffe freigesetzt. Und die soziale Nachhaltigkeit hinkt.

Stellen Sie sich deshalb vor, man könnte 90% der Transportwege einsparen, würde Baumwolle biologisch anbauen und die lokalen Produzenten besser entgelten? Klingt vielversprechend, oder?

Genau deshalb habe ich neue Wege gesucht. Neue Wege für Leute, die Kleider machen. Neue Wege für Menschen, die Kleider kaufen. Entstanden ist der Kinderkleider-Online-Shop "Ben & Emma". Dort biete ich Baumwolle an, die nicht in der Türkei zu Garn, anschliessend in Taiwan zu Stoff und schlussendlich in Bangladesch zu einem T-Shirt verarbeitet wird. Ben & Emma setzt auf kurze Produktionswege. Wir können Dörfer (z.B. in Indien) sozial unterstützen und stellen sicher, dass es nicht zu Kinderarbeit kommt. Wir setzen dabei auch auf das Label GOTS (Global Organic Textile Standard).

Mit Ben & Emma möchte ich Menschen sensibilisieren, möchte ihnen Alternativen zeigen. Es geht um Verantwortung im Umgang mit Ressourcen, um einen reduzierten CO2-Ausstoss und um soziale Verantwortung. Auch deshalb fliesst 10 % vom Umsatz in Non-Profit-Organisationen.

Baumwolle, die dem Label entspricht, ist rund 25% teurer als herkömmliche Baumwolle. Ist uns die Zukunft diesen Aufpreis wert?

Michael Kämpf

Ben-emma.com