Jonas Ammann, Olten

Chemiker FH

Innere Haltung und Handeln in Einklang bringen

Warum denke ich so wie ich denke? Was beeinflusst mein Verhalten? Und was bewirke ich mit meinem Tun? Solche Fragen beschäftigten Jonas Ammann schon sehr früh. Er suchte nach Antworten, spürte Zusammenhängen nach. Die Erkenntnisse daraus stellten beispielsweise sein Essverhalten in Frage: «Ich begriff, dass ich mit meiner Ernährung Verantwortung übernehme. Denn je nach Wahl meiner Lebensmittel hinterlasse ich weltweit Spuren, bin mitverantwortlich für Monokulturen, für abgeholzte Wälder, für gesellschaftliche Spannungen oder auch für den fortschreitenden Klimawandel», erklärt er.

Für Jonas Ammann war deshalb klar: «Ich erreiche nur dann innere Zufriedenheit in meinem Leben, wenn ich mit meinem Lebensstil kein unnötiges Leid verursache. » Vor sieben Jahren strich er deshalb das Fleisch von seinem Speiseplan. Seit vier Jahren auch die restlichen tierischen Produkte. Dass es dabei auch Stolpersteine gab, bekennt er mit einem Schmunzeln: «Manchmal wollte mich der Lustfaktor überlisten oder Freunde und Verwandte brachten mich in Versuchung. » Doch Jonas ist von seinem Handeln überzeugt, fühlt sich wohl und lässt sich von kritischen Stimmen nicht beirren: «Ich bin kein Moralapostel. Ich übernehme Verantwortung für mein Handeln und zeige damit auf, dass ein nachhaltiges Leben – ganz ohne Lebensqualität einzubüssen – auch in der modernen Gesellschaft möglich ist und Freude bereitet.»

Zum nachhaltigen Lebensstil zählt für Jonas mehr als nur die Ernährung. So geht er auch beim Reisen neue Wege. «Ich bin gemächlicher unterwegs, geniesse den Weg als Teil der Reise und verzichte auf grosse Distanzen.» In der Freizeit engagiert er sich bei verschiedenen Projekten im Verein "Olten im Wandel": «Vor allem das Nachhaltigkeitskino liegt mir am Herzen. Mehrmals pro Jahr zeigen ich zusammen mit der Organisation "Filme für die Erde" Dokumentarfilme, die zum Nachdenken anregen sollen. Diesen Sommer gibt es sogar ein Openair-Velokino.»

2018