Thomas Studer, Selzach
Revierförster, Kantonsrat
Bildung ist ein Schlüssel für die Zukunft
«Ich freue mich jedes Jahr, wenn im Frühling die Bäume wieder Blätter austreiben», erzählt Thomas Studer. Er wertet es als Zeichen, dass die Kreisläufe der Natur noch funktionieren. «Stellt euch vor, dass der Faden der natürlichen Kreisläufe reisst, dass in den Bächen kein Wasser mehr sprudelt, Laub nicht mehr verrottet oder die Vögel keine Insekten mehr finden.» Seine Sorge ist nicht unbegründet.
Im Wald fallen ihm nämlich Entwicklungen auf, die Sorgen bereiten: «Die steigenden Temperaturen und die Trockenperioden, bedingt durch den Klimawandel, beeinträchtigen den Wasserkreislauf in Bäumen und lassen viele schwächeln. Besonders betroffen ist die Weisstanne, aber auch die Rottanne leidet.» Überall in den Wäldern der Region werden deshalb kränkelnde Bäume geschlagen. «Der Hitzesommer 2018 hat die Situation verschärft und gezeigt: Die Klima-Uhr tickt. Die fortschreitende Erwärmung gefährdet lebenswichtige Kreisläufe in der Natur.»
Für Thomas Studer ist deshalb klar: «Es braucht einen Umbau unserer Gesellschaft - einen Umbau, der das Problem des Klimawandels an der Wurzel packt.» Potential dafür sieht er auf mehreren Ebenen: «Die Politik muss mit Gesetzen und Fristen griffige Leitplanken für die Reduktion des CO2-Ausstoss setzen. Gezielter Nachhaltigkeitsunterricht in Schulen – bestenfalls in einem speziell dafür geschaffenen Fach - könnte das Bewusstsein für den persönlichen Handlungsspielraum schärfen.» Gerade die Bildung ist für ihn ein besonders wichtiger Schlüssel für die Zukunft: «Wenn wir einsehen, dass Lebensqualität und Frieden nicht nur vom Wohlstand abhängt, sondern von der intakten Umwelt hier und anderswo, wächst bestimmt die Bereitschaft zum Handeln.» Thomas Studer setzt sich deshalb in seiner politischen Arbeit gezielt für mehr Umweltbildung ein.